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Sinus-Milieus ist eine in Deutschland entwickelte sozialwissenschaftliche Typologie, die Menschen nach bestimmten Merkmalen in verschiedene Gruppen einteilt. Diese Gruppen werden als Milieus bezeichnet und basieren auf sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren. Dabei werden unter anderem Bildungsgrad, Einkommen, Beruf, Wohnort, Konsumverhalten und politische Einstellungen berücksichtigt.

Die Sinus-Milieus wurden erstmals in den 1980er Jahren von den deutschen Sozialwissenschaftlern Horst W. Opaschowski und Jutta Röser entwickelt und seitdem regelmäßig aktualisiert und weiterentwickelt. Die Einteilung in Milieus ermöglicht es Unternehmen und Institutionen, ihre Zielgruppen genauer zu definieren und gezielter anzusprechen. Auch für politische Parteien und Wahlkämpfe können die Sinus-Milieus von Bedeutung sein, da sie Hinweise darauf geben, welche Themen und Botschaften bei verschiedenen Gruppen von Wählern besonders gut ankommen.

Es gibt insgesamt zehn Sinus-Milieus, die jeweils durch einen Namen und eine Beschreibung charakterisiert werden. Die Milieus reichen von den traditionellen Milieus wie dem "bürgerlichen Milieu" oder dem "konservativen Milieu" bis hin zu den modernen Milieus wie dem "postmateriellen Milieu" oder dem "digitale Avantgarde Milieu". Die Einteilung in die verschiedenen Milieus erfolgt dabei anhand von statistischen Analysen, die auf repräsentativen Befragungen der Bevölkerung basieren.

Obwohl die Sinus-Milieus in Deutschland weit verbreitet und anerkannt sind, gibt es auch Kritik an der Typologie. So wird zum Beispiel bemängelt, dass die Einteilung in Milieus zu stark vereinfacht und übergeneralisiert sei und individuelle Unterschiede innerhalb der Gruppen vernachlässige. Dennoch bleibt die Sinus-Milieus Typologie ein wichtiges Instrument in der Marktforschung und in der gesellschaftlichen Analyse.

 

sinus milieu